Der Dienstag wird in den letzten Jahren in Berlin leider ein wenig vernachlässigt. Die meisten Versuche diesem Tag, der einst dank Läden wie dem legendären Cookies immer für Überraschungen und Exzesse gut war, neues Leben und Glanz einzuhauchen, scheiterten. Zumeist kläglich. Das mag daran liegen, dass sich in dieser Stadt vieles ändert, unter anderem eben auch die Ausgehgewohnheiten. Das mittlerweile in der Öffentlichkeit wenigstens präsente Problem der Verdrängung von unabhängigen Kunst- und Kulturstätten, Proben- und Werksräumen, sozialen Einrichtungen und alternativen, urbanen Lebenskonzepten, was im Besonderen und sich zuletzt stärker häufend Clubs und Bars betrifft, trägt sein übriges dazu bei, dass es für diese Orte der Sub- und Partykultur immer schwerer wird sich zu finden, aufzustellen und zu planen. Doch Ausschweifung ist ein Pflänzchen, das noch immer den Weg zur Sonne gefunden hat. Also lasst uns am 28. Januar ausschweifen.
Zu Gast ist das Grindpop-Trio Berliner Doom, der letzte Schrei in Sachen Avantgarde. Das OX-Magazin schrieb über ihr Debut: “Warum haben so viele Berliner Bands schräge Namen? Und Texte? Und Titel? Am besten gefallen: „Die Hand am Sack des Landgrafen Mark Brandenburg“ und „Kottbusser Kalk und Urinstein Zerstörer“. Elektronikschnipsel treffen auf 3-Sekunden-Grind. Over and out.” Mittlerweile können die Songs auch schon mal die Länge von einer Minute überschreiten, doch an Intensität geht dabei nichts verloren. Für Tanzmusik sorgen u.a. Rework mit einem DJ-Set. Gelesen wird auch. Sind ja immerhin ein Verlag, wa?
Dienstag, 28.01.2020, Doors open 2100h, Bravo Bar, Torstrasse 230
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