Es gibt Künstler, die eine Genre-Zuordnung wirklich schwer machen. Meist nenn ich diese dann meist einfach Bassmusik. Weil…wie…soll man denn sonst den wilden Mix aus HipHop, Elektro, Noise und sowieso jedem Genre, das grad dienlich erscheint, nennen? Evtl sollte man diese Frage an Death Grips selbst richten…
Die 3er Kombo aus Sacramento besteht aus dem Sänger/Rapper MC Ride, seinem Nachbarn und späteren Schlagzeuger Zach Hill und Produzent Andy Morin. Zum Leidwesen ihrer Fans haben Death Grips sich 2014 getrennt…allerdings nur als Promo-Aktion für ihr 2015er Doppel-Album “The Powers That B”. Will man das Machwerk der Death Grips beleuchten, wird automatisch ein ellenlanger Text daraus. Ich werde versuchen, das stark herunterzubrechen…
Seit der Veröffentlichung ihres Mixtapes “exmilitary” (“2011) heimsen sie Lob von Kritikern ein. Allen voran Anthony Fantano. Die Einstufung des Mixtapes auf Platz 2 der Releases des Jahres dürfte die Popularität der Band maßgeblich katalysiert haben. Nachdem sie 2012 eine Heimat bei Epic Records fanden, folgte ihr Debutalbum “The Money Store”, das ungleich des Mixtapes zwar kein Konzeptalbum war, thematisch aber parallelen aufwies: Mc Ride scheint ein Faible für Drogen, Gewalt und Gesellschaftskritik zu haben. Fiction oder Verarbeitung von Erlebtem…Schnittflächen dürfen vermutet werden. In jedem Fall wurde auch dieser Release von der Kritik hochgelobt: Fantano vergab in 9 Jahren Karriere nur 3mal die volle Punktzahl. Unter anderem für The Money Store. Auch laut drownedinsound.com handelte es sich hier um das Album des Jahres. The Skinny nennt sie ohnehin “die wichtigste Band des 21. Jahrhunderts“!
Es folgen weitere Alben, als letztes das 2018er Werk “Year of the snitch”, der Sound blieb gewohnt düster. Die Einflüsse und Freiheit, mit der DeathGrips an ihre Musikproduktionen herangehen und die sich in der Genrevielfalt wiederspiegelt, äußert sich auch in Kollaborationen und begeisterten Fans: Anlehnungen an Bukowski, Robert Pattinson spielt Gitarre, Produktionen mit und für Björk, David Bowie nennt sie als eine seiner Inspirationen, Tyler The Creator ist Fan. Die Liste könnte noch eine Weile so weitergehen, Namedropping at its best. Man könnte aber auch nahelegen, sich einfach eine ihrer ebenfalls legendären, wenn auch bisweilen grenzwertigen Liveshows zu geben…und dazu habt ihr jetzt die Gelegenheit!
14.6., Death Grips, Columbiahalle, Einlass 19Uhr Beginn 20Uhr