4.12.2019 Hobo Johnson & The Lovemakers

Hobo Johnson ist ein junger Mensch, der aussieht, als käme er aus einer anderen Zeit und Musik macht, die klingt, als wäre sie aus einer anderen Welt. Die Zeit wäre, ich würd jetzt mal sagen 70er oder 80er Jahre. Seine Lockenpracht erinnert stark an eine Jheri Curl, leichter Latino-Einschlag, Hemdchen. Der perfekte Nerd von nebenan. Die Musik, Sprechgesang, Poesie, teilweise bitterste Realität im hier und da slapstickig anmutenden Gewand…Neugierig? Zu Recht!

Hobo Johnson ist der Inbegriff eines Newcomers: erst im November 2017 erschien sein Debut “The Rise of Hobo Johnson”. In diesem Jahr erschien, und ich hoffe, der Name ist kein Omen, dessen Nachfolger: “The Fall of Hobo Johnson”. Daher wohl auch der Tourname…

Sein Erscheinungsbild, seine brechende Stimme, die eher reduzierte Musik seiner ihn nahezu immer begleitenden BandKollegen “The Lovemakers”. All das wirkt oberflächlich erstmal albern. Doch bei genauerem hinhören stellt man Fest: der Einsatz seiner Stimme ist bewusst, die Musik ist so reduziert, weil sie seinen Sprechgesang gezielt akzentuiert, oder umgekehrt, und nicht einfach mit einem Beat unterlegt, auf dem er rappt/spricht

Wir haben also einen jungen Poeten aus Sacramento, dessen textliche Inhalte eher im Kontrast zu seinem Erscheinungsbild und Darbietungsstil stehen: Trauer, Ablehnung, Sehnsucht spielen eine Schlüsselrolle. Nicht ohne Grund: sein Debut entstand in der Zeit, als er mit 19 aus seinem Zuhause geworfen wurde und fortan in seinem 94er Toyota Corolla lebte. Daher stammt auch das Hobo in seinem Pseudonym.

Nachdem er im April diesen Jahres seine Single “Peach Scone” nebst Selfmade-Video released, um bei NPR’s Tiny Desk contest spielen zu dürfen, geht alles ganz schnell: in nur 7 Wochen erntete der Clip über 14 Millionen Views, seine Followerzahl stieg immens, MTV spach Twitter-Liebesbekundungen aus, von Perez Hilton und The Needle Drop gab es Feautures und schlußendlich chartete das Album auf Platz 8 der iTunes-Charts und auf so ziemlichen allen Viral-Charts auf Spotify.

Grade mal 1 Jahr nach dem Album-Release gingen Hobo Johnson & The Lovemakers ohne Toyota auf große Tour, die sich nicht nur auf die USA beschränkt. Der Termin im berliner Lido wurde nur leider abgesagt…1 Jahr später: here we (hopefully) go again!

4.12., Hobo Johnson & The Lovemakers, Privatclub, Einlass 19Uhr, Beginn 20Uhr

Alle Infos und Tickets findet ihr hier und da

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