18.07.2019 DJ Krush

Das letzte Mal sah ich DJ Krush in der ehemailgen Maria, dem heutigen Yaam. Lang ists her, ob meines damaligen Zustandes war die Erinnerung an den Abend ohnehin nicht allzu ausgeprägt. Ein längst überfälliges Revival bahnt sich also an…und das auch noch im wundervollen Gretchen!

DJ Krush: DJ-Legende aus Japan.

Inspiriert, fasziniert und motiviert vom legendären „Wild Style” Film aus dem Jahre 1983, gewann der Japaner Hideaki Ishii aka DJ Krush einige DJ Contests in den Clubs von Tokio, ehe er 1987 die vielleicht beste japanische Hip Hop Crew „Krush Posse“ gründete und dort als Backup DJ fungierte. Seit 1992 kümmert er sich um Soloprojekte und veröffentlichte 1994 sein Debütalbum „Krush“. Sein zweites Soloalbum „Strictly Turntablized“ erschien auf dem Londoner Mo Wax Label und landete in den Indie Charts des renommierten NME. Das Label aus London war damals das Ding der Stunde und stand wie kein anderes für düstere verrauchte Hip Hop Beats und jazzige Samples.

Neben Labelkollege DJ Shadow wurde er 1995 als Godfather des Trip Hop gehyped und gilt als einer der Vorreiter des Turntablism. Seine Musik beschreibt er als Samuraischwert, in dessen Klingen sich die verschieden Aspekte des Lebens widerspiegeln. Nach drei weiteren Alben auf Mo Wax wechselte er zum Majorlabel Sony. Die optisch-visuellen Elemente und die Instrumentierung seines Sounds, der von Album zu Album immer minimalistischer und atmosphärischer zu werden scheint, stimulieren die Phantasie seiner Zuhörer und können weitaus verführerischer und einvernehmender sein als Worte. Der Stil von DJ Krush lässt sich in keine Schublade schieben, da er auf jedem Album seinem Sound eine andere Note gibt. Allein seine Herkunft vergisst er dabei offenbar niemals: die klassischen japanischen Melodien sind in seinen Tracks immer mindestens so präsent wie Einflüsse aus Jazz und Soul. Nachdem er sich bis zu dem Album „Butterfly Effect” (2015) elf Jahre Zeit ließ, dreht er im Jahre 2017 mit „Kiseki” wieder voll am Rad und an den Plattenspielern. Auf dem aktuellen, ziemlich cineastischen Album „Cosmic Yard” verzichtet Krush gänzlich auf Vocals oder Raps und setzt auf naturalistische Sounds, viel Dub, aber auch auf Jazz- und Orchestersamples.

Seine Produktionen klingen wie erweiterte DJ-Sets, bei denen der Turntable-Magier die zwei Plattenspieler und das Mischpult wie live gespielte Instrumente benutzt und deren soundmäßige Möglichkeiten bis zum Letzten ausschöpft. Gemeinsam mit Gretchen-Residents Marc Hype und Delfonic rockt er nun die gotische Halle am Dragoner-Areal. Eine wahre DJ-Legende aus dem Land der aufgehenden Sonne, die man live erlebt haben sollte.

18.7., DJ Krush, Gretchen, 23Uhr

Alle Infos und Tickets findet ihr hier und da

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